Der Karneval in Los Llanos steht dieses Jahr unter dem Motto „Zukunft, Galaxie, Astronomie und Sterne“ und gedenkt zudem der ehemaligen Anwohnerin Violeta Pino Pérez, die bei den Feierlichkeiten stets mit ihren Kostümen und Auftritten für Furore sorgte. Das Motto sei laut dem zukunftsorientierten Bürgermeister „eine Metapher für die Tatsache, dass wir nach vorne schauen müssen und uns auf eine wohlhabendere und fröhlichere Gemeinde freuen müssen“. Alle Veranstaltungen stehen so im Gedenken an die „Karnevalskönigin“ Violeta, die dieses Jahr auch dem Festplatz ihren Namen geben wird. Wer sich dem Reigen anschließen möchte, hat am Samstag, dem 10. Februar, während der Gran Polvacera die Gelegenheit, unter freiem Himmel der Musik, dem Tanz und den stattfindenden Shows zu frönen.
Um sich nach den Feierlichkeiten den Kopf frei zu atmen, fährt man nach La Grama, um dort den fantastischen Panoramablick am neu eingerichteten Mirador Cantón de Tedote zu genießen. Dieser wurde nach vielen Nachfragen nun ausgebaut und bietet nicht nur den Anwohnern einem Augenschmaus, sondern auch allen, die auf der verkehrsträchtigen Verbindungsstraße zwischen Ost und West einen Panoramablick auf die Naturschönheiten der Ostseite genießen wollen.
Man liest dieser Tage den Plan der Inselregierung, der vorsehen soll, satte 53 Millionen Euro für Studien und geothermische Bohrungen auszugeben, um bis zu einem Kilometer tief in die Inselerde zu bohren und nach heißem Wasser zu suchen. Man könnte meinen, dass diese Investition dazu diene, die Energieversorgung der Insel zu verbessern und umweltfreundlicher zu gestalten. Aber es handelt sich zunächst erst einmal um Probebohrungen, um zu schauen, was geht oder nicht. In wie weit sich die Bohrungen auf unser Öko-System auswirken könnten oder in welchem Ausmaß Anwohner der Regionen, in denen gebohrt wird, betroffen sein werden, steht auf einem ganz anderen Blatt, das wohl weniger zu lesen sein wird. Eines der Bohrungsprojekte solle sich in Mazo und ein anderes an der Südspitze der Insel befinden – obgleich mehrere andere Stellen auf La Palma für Bohrungen ausgewählt wurden. Zu den Begünstigten der Bohrungsprojekte gehören Unternehmen wie Repsol, Sodepal, Canopalma, Energía Bonita und der Consejo Insular de Aguas, die sich jeweils ein Stück der Millionentorte abschneiden können. Da jedoch die Beihilfe lediglich 50 Prozent der förderfähigen Kosten deckt, würde dies eine Investition von insgesamt etwa 106 Millionen Euro bedeuten und damit eine der größten auf dem gesamten Archipel sein. Bei so viel Geld ist die Aufregung derzeit groß und jedes in Frage kommende Unternehmen stellt seine Finanzplanung in die Sonne des zu erwartenden Goldregens. Ob das Ergebnis der erstmal in den Boden gepressten Millionen schließlich den Wert und die Auswirkungen auf das Öko-System rechtfertigen werden, soll bis Ende Januar 2026 veröffentlicht werden. Ob und inwieweit sich die beteiligten Unternehmen und Techniker dabei gesund gestoßen haben werden, dagegen wohl eher nicht. Was sich auf dem Papier gut lesen lässt, muss ja nicht unbedingt immer auch Realitäten entsprechen.