Nun ist das Geheimnis gelüftet, warum die Webseite der Kulturabteilung von Santa Cruz seit einigen Monaten „in Bau“ war: es wurde an einer Applikation gearbeitet, die ab sofort für Smartphones zum Download zur Verfügung stehe. „Eventos Santa Cruz de La Palma“ heißt sie, und nach dem Download und der kostenlosen Registrierung werden den Nutzern „in Echtzeit das soziokulturelle und sportliche Programm der Hauptstadt von La Palma angezeigt“, so die Pressemitteilung. Die App ermögliche auch eine Aktivierung von Benachrichtigungen über diejenigen Bereiche, die den Nutzer am meisten interessieren. Bei unserem Test am 25.4. zeigte sich noch ein leerer Bildschirm, sodass wir noch nichts zu der Funktionalität dieser Applikation sagen können.

„Deadline 15. Mai“ heißt es für die als offiziell geführten letzten 16 Evakuierten, die seit dem Vulkanausbruch im September 2021 in Hotels der Insel einquartiert sind; dann müssen sie spätestens ihre von den Administrationen bezahlten „Notunterkünfte“ verlassen haben. Begründet wird diese Maßnahme damit, dass bis dato knapp 700 Wohnungen in Puerto Naos und La Bombilla zum erneuten Bezug zugelassen wurden, die Zonen also, aus denen die Bewohner einst evakuiert wurden. Ferner wurde all denjenigen Einwohnern von Puerto Naos, deren Wohnungen nun wieder freigegeben wurden, eine Rückkehr bis zum Oktober nahegelegt, denn dann würden die Hilfszahlungen für Miete eingestellt werden, was mit Sicherheit die meisten dazu bewegen dürfte, in ihre Wohnungen zurückzukehren und den Ort wieder zu beleben. Ein offizielles Protokoll besagt, dass bei bisher 688 freigegebenen Immobilien nur etwa 40 Familien zurückgekehrt seien.

In der Calle Real im Zentrum von Los Llanos steht ein Haus, das gehört einem der bedeutendsten Antiquitätensammlern der Kanaren, Cayetano Gómez Felipe. Eine stattliche Menge wertvoller Objekte aller Art sind an diesem Ort gelagert, er selbst bewohnt sein Anwesen aber nicht. Nun wurde auch dieses Haus Opfer der anhaltenden Plünderungen in der Innenstadt. Eine Gruppe von Personen, die seit Wochen die Mitbewohner in Angst versetzt, ist nun auch in das Geburts- und Familienhaus von Cayetano mehrmals eingebrochen, hat Schäden verursacht und versucht, die wertvollen Gegenstände zu verkaufen. Obwohl die zuständigen Behörden über diese ständigen Einbrüche informiert wurden, ist bisher keine andere Lösung gefunden worden, außer dass Türen und Fenster mit Brettern vernagelt wurden, eine Maßnahme, die aber auch keine Wirkung gezeigt hat. Wenige Stunden später wiederholten sich die gleichen Vorfälle, „mit der gleichen Straflosigkeit und mit der gleichen Ohnmacht und Wehrlosigkeit, die der rechtmäßige Eigentümer des Gebäudes erleidet, und das alles in einem historischen Gebäude inmitten der Calle Real“, wie Nachbarn betonen. „Die aggressiven und gewalttätigen Besetzer begehen nicht nur eine Straftat gegen die öffentliche Ordnung und Ungehorsam gegenüber der Obrigkeit, sondern stellen auch eine ernsthafte Gefahr für das Haus und seine Nachbarn dar, die ebenfalls wiederholt von den Räubern aufgesucht wurden, weil durch ihre unkontrollierten Handlungen eine große Brandgefahr in einem Gebäude besteht, in dem alles – Böden, Decken, Holzarbeiten, Treppen und Galerien – aus Holz besteht. Bis heute bietet sich im Inneren des Hauses ein trostloses Bild: Überall liegen Zigarettenstummel und Feuerzeuge herum, Schränke und Kisten wurden geöffnet – ein absolutes Chaos im Haus des Sammlers.