... oder: Tierschutz La Palma. Sie kennen das, wenn Sie als Ausländerin hier leben: nach einem Besuch in Deutschland kommen Sie schwer bepackt wieder auf die Insel, denn immer noch gibt es dit und dat mitzubringen. Das ist alles ganz normal. Und vielleicht sind Sie auch tierlieb und gerne hilfsbereit in Sachen Tierschutz. Dann nehmen Sie einen Hund oder zwei mit nach Deutschland, weil die Vierpfotentiere schließlich eine Begleitperson im Flugzeug brauchen. Gott sei Dank finden immer noch Hunde von hier ein Zuhause anderswo. Aber die Transportkörbe müssen ja auch irgendwann wieder auf die Insel zurück. Gerne wollte ich also einige Hundetransportbehälter mit zurücknehmen. Ich nahm also zuerst mal Tony und Kalima mit nach Hamburg und übergab sie ihren neuen Besitzern. Der beste Ehemann aller Zeiten hatte inzwischen die Zeit genutzt, um irrsinnig günstig einige „Kleinigkeiten“ im Internet zu ersteigern und an die deutsche Adresse schicken zu lassen. Also packte zwei Wochen später die geduldigste Ehefrau aller Zeiten den neu ersteigerten Monitor, den Rechner und die Digitalkamera in den Mietwagen, hatte noch einen Backautomaten dabei... und dann fand ich mich schließlich mit zusätzlich noch 80 kg Hundetransportkörben beim Vorabend Check-In in Fuhlsbüttel wieder. Okay, okay, das schaffen wir schon. Aufzug im Flughafen kaputt. Macht nix, alle Körbe auseinandergeschnürt, durch den Miniaufzug der Putzfrauen zwischen den Klos durchgequetscht, alle drei Wagenladungen voll an den Schalter gerollt, strahlendstes Lächeln aufgesetzt, wunderbar. Allerdings sollte das Übergepäck 800 Euro kosten. Achthundert Euro??? Schock!!! Also Textbaustein Tierschutz/La Palma zum ersten, „Sie haben doch auch ein Herz für Tiere...“ und so weiter... Aber Pech gehabt, der Hardliner an der anderen Schalterseite gibt nicht nach, die Menge hinter mir wird unruhig. Also Textbaustein zum zweiten, diesmal ans wartende Volk gewandt: „Tierschutz La Palma und bitte haben Sie Verständnis... einen Augenblick noch“...
Aber was jetzt? Übergepäck unbezahlbar. Ausweg: Cargo. Aha. Leider schließt der Schalter in fünf Minuten, ist aber nur 500 m entfernt in einem Außengebäude. Also wieder runter mit dem Kram, Putzfrauenaufzug die zweite, raus aus dem Gebäude, irgendwie mit Sack und Pack beim Cargo-Schalter gelandet, eine Minute vor acht, rein mit dem Zeug, Ansprache zum dritten in Sachen Tierschutz La Palma. Ich seh‘s in aller Augen: Oh nein, hoffentlich sind wir diese Tussi bald wieder los. Wo ist der Sales-Manager? Prima, der will auch gerade nach Hause. Also die Chance nutzen: Textbaustein in Sachen Tierschutz La Palma zum vierten, „schon diverse Male Spendendosen mit Übergepäck transportiert, wo bleibt denn Ihr Herz für die Tiere blabla“ und „was-nun-mit-diesen-Übergepäckmassen?“ Und hin und her, und alle haben Feierabend, ich schweißgebadet, Make-Up verschmiert und mitleiderregend. Also ja, also nein, also eigentlich... und über München und ein paar Tage später und für 356 Euro kann der ganze Kram auf die Insel – ins Zollausland, wie Sie ja wissen. Und so kostet es den genervten Ehemann noch einmal drei Stunden am Flughafen und in der Zollagentur, bis alles schließlich und endlich wieder bei APPA, dem Tierschutzverein, landet. Warum ich Ihnen das alles erzähle? Weil Sie bei Ihrem nächsten Deutschlandflug gerne auch mal beim Tierschutz nachfragen dürfen, ob Sie nicht ein Tier, das bereits ein Zuhause hat, als Begleitperson mitnehmen können. Sie müssen ja nicht unbedingt mit 150 kg Übergepäck zurückkommen, das überlassen Sie ruhig anderen.